"Von den Resten der Burg Altenburg aus keltischer Zeit hatten wir noch nie gehört. Faszinierend und unerwartet."
Parkplatz beim Schulzentrum Leidersbach
Dauer: 4h30 min - Strecke: 15 km - Rundtour
Technisch einfache Wege - Zum Erkunden des Ringwalls geht es ins Unterholz
Keltischer Ringwall - Burg Altenburg
Nicht vorhanden - zahlreiche Bänke & Baumstämme laden zum Picknick ein
Leidersbach stand am Untermain viele Jahrzehnte für die Produktion von Kleidung jeglicher Art. Deren Bedeutung hat abgenommen. Im Gegenzug wurde der Tourismus wichtiger. Das merkt man unter anderem an einem reichhaltigen, gut ausgebautem Wanderwegenetz, das eine Menge abwechslungsreicher Touren rund um Leidersbach bietet. Wir nehmen heute eine große Runde unter die Wanderstiefel. Sie startet oberhalb des Zentrums unweit des Schulzentrums. Zunächst geht es am Rand eines Wohngebietes bergan. Bald erreichen wir eine Freifläche, auf der wir von den Gemeinde Leidersbach ‚begrüßt‘ werden. Wir biegen nach links ab und gehen ein kleines Stück auf dem ‚Panorama Besinnungsweg‘. Dabei können wir das erste Mal das ganze Tal, in dem Leidersbach liegt, und den gegenüberliegenden Höhenzug bewundern.
Bildstöcke säumen den Weg
Weiter geht es bergan – wir erreichen den Wald. Aus Asphalt wird so weicher Waldboden. Hohe Bäume säumen links und rechts unseren Weg. Die nächsten Minuten wandern wir ganz entspannt im leichten Auf und Ab durch den lichten Mischwald. Das Laub des letzten Herbstes raschelt unter unseren Füßen. Dabei passieren wir einen Bildstock. Schließlich erreichen wir nach nicht einmal einer Stunde das „Weiße Bild“, den wahrscheinlich größten Bildstock in den Wäldern rund um Leidersbach. Das „Weiße Bild“ steht auf einer großen Lichtung, auf der sich zahlreiche Wege kreuzen. Nun folgen wir die nächsten Kilometer dem Fränkischen Marienweg. Doch zunächst müssen wir kurz überlegen und den richtigen Weg suchen. Denn unmittelbar nach dem Verlassen der Lichtung gabelt sich unser neuer Weg noch einmal. Nach etwas mehr als einem Kilometer auf einem schönen, unkomplizierten Waldweg erreichen wir das Antonuisbild. Auch dieser Bildstock liegt an einer Wegkreuzung.
Mitten im Wald: Überreste der Altenburg
Wir folgen jetzt der Ausschilderung in Richtung Schlossberghütte. An einem Baum sehen wir das erste Mal ein Zeichen, das uns richtig neugierig macht. Darauf steht: ‚Ringwall Altenburg‘. Was das bedeutet? Wir werden es bald erfahren. Doch vorher müssen wir einen der im Spessart seltenen steilen Aufstiege meistern, um den Ringwall zu erklimmen. Der ist zwar schon zugewuchert, dennoch gut erkennbar. Links führt der Weg ins Burggelände. Mit jedem Meter, den wir weiter vorangehen, spüren wir die Geschichte. Komisch. Es steht kein altes Gebäude mehr. Nicht einmal Überreste. Nur am anderen Ende des Ringwalls wurde ein Gebäude und eine Verteidigungsanlage aus der Keltenzeit rekonstruiert. So etwas Spannendes hätten wir hier wirklich nicht erwartet. Nachdem wir alles genau unter die Lupe genommen haben, suchen wir den Ausgang. Vergebens. Aber bis zum Eingang wollen wir auch nicht zurück. Also laufen wir ein paar Meter weglos direkt auf dem Ringwall entlang bis wir links von uns den eigentlichen Weg sehen, und dahin absteigen. Jetzt passt es wieder.
Wir verlassen den Wald der Altenburg und wandern nun wieder in Richtung Leidersbach. Dabei passieren wir die schöne Waldkapelle Ebersbach. Nach weiterem Abstieg erreichen wir den Ortseingang von Leidersbach. Wir queren die Hauptverkehrsstraße und verlassen das Dorf auch gleich wieder. Schnell wird es wieder ruhiger. Nach einer halben Stunde tauchen wir in ein Waldstück und halten uns gleich links. Das kurze Waldstück ist dennoch spessarttypisch: hohe Laubbäume, die dicht stehen und nicht tief blicken lassen. Bald schon geht es deshalb wieder bergab. Die ersten Wohnhäuser werden sichtbar. Wir passieren einen Pferdehof und den letzten Bildstock für heute. Die letzten Meter der Tour führen uns in Leidersbach über die Hauptverkehrsstraße und eine lange Treppe zurück zum Ausgangspunkt.